RAN expert online- meeting, 28 September 2020
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Von Alexander Ritzmann und Maximilian Ruf
„Verschwörungstheorien setzen auf Narrative, die pseudowissenschaftlich sind oder gar eine Leugnung wissenschaftlicher Fakten darstellen, und sollten daher eher als Verschwörungsmythen bezeichnet werden. Sie zählen zu den größten Herausforderungen in der Arbeit zur Prävention und Bekämpfung von gewaltbereitem Extremismus (P/CVE) in Europa, da sie zentral für extremistisches Gedankengut sind und auch eine Schlüsselrolle bei Radikalisierung und Anwerbung spielen. P/CVEMaßnahmen können nur dann effizient geplant werden, wenn ein Grundverständnis dafür vorhanden ist, welche Narrative eine Gefahr für die Menschen, die sie glauben, und in Folge auch für die
Gesellschaft, in der sie leben, darstellen. Eindeutige Indikatoren lassen sich nur schwer definieren.
Vielmehr sollten es PraktikerInnen als Alarmzeichen werten, wenn eine Person die drei folgenden zentralen Narrative in Kombination vertritt:
1) Wir gegen sie: „Wir sind überlegen und im alleinigen Besitz der Wahrheit!“
2) Sie gegen uns: „Wir sind die Opfer der Machenschaften dunkler Mächte!“
3) Die Postulierung einer apokalyptischen Dimension: „Wir befinden uns in einer existenziellen Notlage, die den Einsatz von Gewalt rechtfertigt!““